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Natur- und Sportfotografie
Marc A. Hohenleitner

Der Mond hinterm Kramerkreuz…

mond07

 

 

Um solche Mondbilder machen zu können, war einiges an Planung nötig… :D

 

Auch ohne vorangegangene (fehlgeschlagene) Versuche wäre es nicht möglich gewesen! Siehe Bild links, leider schob sich hier kurz vor der errechneten Zeit eine Wolke vor den Mond (an einem sonst wolkenlosen Himmel!!). Aber auch die Höhe des Mondes stimmte nicht, was auf Ungenauigkeiten im Geländemodell von GoogelEarth zurückzuführen ist.

 

Also um ein solches ein Bild machen zu können muss man sich als erstes einen Platz suchen, von dem man grob weiß das der Mond in dieser Richtung untergeht/aufgeht. In dieser Richtung sollte auch ein markanter Punkt (Gebäude, Berggipfel etc…) im Vordergrund liegen. Es geht natürlich auch einfach den untergehenden Mond hinter Bäumen verschwindend zu fotografieren, aber schöner ist ein Gipfelkreuz oder dergleichen. :)

 

 

 

Beginnen wir mit der Planung. Es gibt im Internet unzählige Tools mit denen man den Mond- und Sonnenverlauf darstellen kann. Ich kann hier leider keine Anleitung schreiben wie man diese Tools nutzt – das würde den Rahmen sprengen. Vereinfacht gesagt, wichtig ist das der Winkel in dem der Mond relativ zum eigenen Standort steht exakt dem entspricht, den der Vordergrund relativ zu eigenen Standort hat. Ein Beispiel:

 

mond01

 

 

Bei “Moon” wird ein Winkel von +17,85° über dem Horizont angegeben, der Vordergrund (“Alt”) müsste sich nun ebenfalls um +17,85° erheben. So wäre es theoretisch richtig (wenn das Geländemodell zu 100% stimmen würde). Ich habe aber herausgefunden (siehe Bild oben), dass eine Abweichung von +0,45° bis +0,50° (beim Kramergipfel) das schönste Bild ergibt. Hier sind es +0,43°. Das GoogleEarth zugrunde liegende Geländemodell (SRTM?) weißt leider gerade bei exponierten Stellen oft Ungenauigkeiten auf. Vermutlich ist das auf die Interpolation der Daten außerhalb der USA zurückzuführen (= Vermutung von mir)?

 

Ich habe in GoogleEarth die beiden Punkte (+0,45° und +0,50°) eingezeichnet (siehe Bild links) und zusätzlich eine Linie, die beide Punkte schneidet. So hätte ich noch spontan reagieren könne, falls es doch nicht genau gestimmt hätte. Wäre ich auf den Berg zugegangen, wäre das Gipfelkreuz “gestiegen”, wäre ich etwas zurückgegangen, wäre das Kreuz “gesunken”. Kleine Ungenauigkeiten hätte ich so ausgleichen können. Die Punkte und Linie habe ich dann in ein GPS-Gerät übertragen und mir auf der Karte anzeigen lassen. Ein genaues GPS-Gerät ist Voraussetzung die exakte Position zu finden!

 

 

Soweit die Theorie – hat man die Position am Rechner gefunden, muss man nur noch rechtzeitig an der Stelle sein :D
Wie erwähnt ist ein präzises GPS Voraussetzung – gerade bei eintönigen Wiesenflächen – da man sonst die exakte Position kaum abschätzen kann!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die Fototechnik will ich mich nicht zu sehr auslassen. Je mehr Brennweite zur Verfügung steht – desto besser! In meinem Fall ein 400/2,8-Objektiv mit einem 2x Konverter, daran ein 12mm Zwischenring, dran noch mal ein 1,4x Konverter und alles an einer APS-C-Kamera (1,6x-Cropfaktor) – ergibt 1.792mm Brennweite. Es geht aber natürlich auch mit weniger Brennweite, dann ist eben mehr Landschaft zu sehen. Bei mehr Brennweite (>2.000mm an APS-C) passt der Mond irgendwann nicht mehr ganz ins Bild!

 

 

 

 

 

 

 

 

Das astronomische “Seeing” sollte auch nicht unterschätzt werden! Es ist enttäuschend wenn alles passt, die Luft aber für klare Bilder zu unruhig ist! Auch hier gibt es Webseiten, anhand derer man ein gutes “Seeing” erkennen kann. Die Entfernung zum Vordergrund sollte auch nicht zu groß sein, sonst wirkt der VG zu klein oder durch ein schlechtes Seeing unklar! Eine Großstadt wirkt sich anders als freies Feld vor einem aus :)

 

Die Beherrschung eines Superteleobjektivs setze ich als Grundlage voraus. Hier sei nur exemplarisch die Thematik Kardankopf, SVA und Schwerlaststativ genannt… Ein windiger Tag auf freiem Feld kann sich auch negativ auswirken (Schwingungen des ganzen Systems). Auch kann der Mond selbst einem einen Strich durch die Rechnung machen. Die extreme Helligkeit des Mondes übersteigt den Dynamikumfang aller Kameras. Für alles außer Silhouettenbildern muss zwingend die Sonne aufgegangen sein!!

 

 

 

 

Viel Spaß beim Planen und Ausprobieren!! :)

marc

 

 

 

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